Geschichte des SFV Sauerland
Die Neheimer Angler, Wilhelm Allhäuser, Herrmann Cöppicus, Anton König, Hermann
Neuhaus, Albert Pingel, Karl Sabisch und Fritz Schürmann hatten Überlegungen angestellt,
einen Verein zu gründen. Die Vorbereitungen und Regularien hierzu hatte der Kollege Karl
Sabisch geleistet. Im Hotel Hillmann, heute Lange Wende neben Trinkgut, wurde der erste
Angelverein der heutigen Stadt Arnsberg unter dem Namen „Sportfischerverein Sauerland“
im Jahr 1922 gegründet. Der Verein wird auch im Buch „600 Jahre Freiheit Neheim Hüsten
von 1958“ erwähnt.
Erster Vorsitzender wurde Wilhelm Allhäuser, ihm zur Seite standen Karl Sabisch als
Schriftführer und Fritz Schürmann als Kassierer. Der Verein bestand aus 17 Anglern und
wurde noch im selben Jahr Mitglied im „Deutschen Anglerbund“
Ein Vereinsgewässer gab es nicht, die Angelei musste zum damaligen Zeitpunkt auf die
Talsperren beschränkt werden. So fand an der Möhnetalsperrre ein Wettangeln statt und ein
erstes Stiftungsfest im Kolpinghaus Neheim.
Im Jahr 1924 sollte die Fischerei an Ruhr und Möhne allen Vereinsmitgliedern möglich
gemacht werden. Dies wurde von einigen Fischereirechtsinhabern verwehrt, verschiedene
Mitglieder traten schon nach zwei Jahren aus und gründeten im Jahr 1925 einen weiteren
Verein in Neheim. Für den SFV Sauerland blieb somit nur die Möhnetalsperre.
Der Verein hatte in den folgenden Jahren schwere Zeiten zu überstehen, die mit Anton
König, der seit 1925 Vorsitzender war und Fritz Schürmann weiterhin als Kassierer,
bewältigt wurden und den Verein zusammen hielten.
1933 wurde der Verein Mitglied im „Reichsbund Deutscher Sportfischer“. Für 1 Jahr
übernahm Reinhold Rauscher die Vereinsführung, erstmalig konnte der Vorstand einen
Abschnitt an der Ruhr von 6 km Länge bei Echthausen pachten. Ebenso wurde mit der Stadt
Neheim ein Pachtvertrag für die Alte Ruhr befristet bis 1940 geschlossen. Für Echthausen
konnten 15 Erlaubnisscheine ausgegeben werden, ein hervorragendes Gewässer, die Alte
Ruhr dagegen war schwieriger zu bewirtschaften, wenig Wasserzufuhr und starke
Verkrautung.
Im Jahre 1935 übernahm Alfred Schmays den Vorsitz, Fritz Schürmann war weiterhin
Kassierer. Das Vereinsleben wurde besser, Stiftungsfeste und Angelmeisterschaften fanden
statt.
Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde alles anders, unter schwierigen Bedingungen
übernahm 1940 Otto Klosterhoff den Vorsitz, Alfred Schmays wurde nach Siegen versetzt.
Positiv aus diesem Jahr ist zu berichten, dass dem Verein von der Stadt Neheim mehrere
Erlaubnisscheine für die Ruhrstecke von der Bahnhofsbrücke bis zur Ohlbrücke für die Dauer
von 12 Jahren zur Verfügung gestellt wurden. 1942 konnte mit den Wasserwerken
Gelsenkirchen für die Gewässer strecke Echthausen wieder ein neuer Pachtvertrag für 3 Jahre
abgeschlossen werden.
In der Nacht zum 17.05.1943 kam es zur Katastrophe. Englische Jagdbomber zerstörten die
Möhnetalsperre, das Ausmaß war unbeschreiblich. Viele Menschen kamen in dieser Nacht
ums Leben, unser langjähriger Kassierer und Gründungsmitglied Fritz Schürmann zählte
ebenfalls zu den Toten. Mit Ende des 2. Weltkrieges, 1945 konnte schließlich wieder der
Pachtvertrag mit den Wasserwerken Gelsenkirchen geschlossen werden.
Im Januar 1946 wurde Peter Lange zum Vorsitzenden gewählt, ebenfalls in diesem Jahr
erfolgte der Beitritt in den „Landesfischereiverband Westfalen und Lippe“. Die monatlichen
Versammlungen wurden im Bürgerhaus abgehalten.
Der wirtschaftliche Aufschwung der 50er Jahre hatte für die Natur und die Fischerei auch
Nachteile. Verunreinigungen der Gewässer waren die Folge. Erst mit dem Bau von
Abwasserleitungen und Kläranlagen konnte eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität
erzielt werden.
Ab 1951 fanden die Versammlungen im Hotel Hillmann statt, 1952 verabschiedete der
Verein eine Satzung, es erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister, im Bachumer Ohl
konnten einige Gewässergrundstücke für 6 Jahre gepachtet werden.
Nach 13 – jähriger Amtszeit trat Peter Lange als Vorsitzender zurück, sein Nachfolger wurde
1959 Ludwig Meinzer, Karl Sabisch 1 wurde sein Stellvertreter. In diesem Jahr fanden auch
die ersten Gespräche mit dem SFV Gut Wasserwaid statt. Ziel dieser Gespräche war es, eine
durchgehende Angelstrecke im Bachumer Ohl zu bekommen. Diese Gespräche waren der
Grundstein für die spätere IG Neheim.
In den Jahren 1961 bis 1964 übernahm Lorenz Kaiser den Vorsitz, im September 1962
wurde das 40 – jährige Jubiläum in der Gaststätte Koch in Echthausen gefeiert.
1965 konnte durch gute Verhandlungen den Anglern beider Neheimer Vereine eine 6 km
lange Angelstrecke von der Bahnhofsbrücke Neheim – Hüsten bis kurz vor der Füchtener
Brücke zur Verfügung gestellt werden. Dies war ein wichtiger Schritt für die Zukunft.
Ebenfalls im Jahr 1965 übernahm Johannes Wolff die Führung des Vereins. Wiederum kam
der Wunsch nach einem Vereinsheim auf, dies scheiterte jedoch an den
Sicherheitsvorkehrungen der DB.
Am 5. März 1971 fand die erste gemeinsame Versammlung beider Vereine im Deutschen
Haus statt. Unter dem Namen Ruhrgemeinschaft sollte die Zusammenarbeit aktiviert
werden.
Im Jahr 1972 übernahm Erwin Kupka den Vereinsvorsitz, das Vereinslokal wechselte von
der Gaststätte Möhnepforte ins Ohl zur Gaststätte Westermann.
Im Mai 1973 fand das 50 Jährige Jubiläum im Kolpinghaus Neheim statt.
1976 wurden wieder Gespräche hinsichtlich eines Vereinsheimes geführt. Wieder war der
Verhandlungspartner die DB. Es ging um den stillgelegten Bahnhof Voßwinkel, auch hier
scheiterten die Verhandlungen an nicht umsetzbaren Sicherheitsvorkehrungen.
Der SFV Sauerland und Gut Wasserwaid gründeten am 15. Dezember 1978 die heutige
Sportfischerinteressengemeinschaft Neheim. Dieser Zusammenschluss war für die
Neheimer Angler die beste Lösung, die sich über viele Jahre bis zum heutigen Tag bewährt
hat.
Ein wichtiges Datum war der 5. Dezember 1979. An diesem Tag wurde die
Fischereigenossenschaft Arnsberg gegründet, damit war ein weiteres Ausdehnen der
Ruhrgenossenschaft Essen nicht mehr möglich.
Horst Fiebig übernahm im Jahre 1980 den Vorsitz. Leider verstarb er zwei Jahre später und
Hubert Zöllner, der bisherige Vertreter, wurde in der JHV im Januar 1983 zum neuen
Vorsitzenden gewählt.
Der lang ersehnte Wunsch nach einem Angelheim wurde im Jahr 1983 Wirklichkeit. Die
Familie Langerbein, Besitzer der Liegenschaft am Hasbach 4, war an uns herangetreten, mit
der Frage, ob Interesse besteht, das Grundstück, auf dem wir heute stehen, zu erwerben. In
einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde dem Kauf der Liegenschaft durch die
Versammlung zugestimmt. Mit Mühen und vielen Arbeitsstunden erfolgte am 15.
September die Einweihung. Stellvertretend für alle sind die Kollegen Walter Klüner, Karl
Sabisch 2 und Hubert Zöllner zu erwähnen, die sich beim Bau der Hütte unermüdlich
eingesetzt haben. Seit dieser Zeit finden die Monatsversammlungen ausschließlich hier statt.
Das 60 – jährige Jubiläum wurde im kleinen Rahmen am 27. August 1983 im Hotel Esser
gefeiert.
1990 waren die ersten Kormorane zu sehen, der Fischbestand hat seit dieser Zeit erheblich
gelitten, besonders die Äsche.
Im Januar 1992 wurde Elmar Degen zum Vorsitzenden gewählt. Im geschäftsführenden
Vorstand standen ihm zur Seite Karl Sabisch 3 als 2. Vorsitzender, Reinold Ley sen. als
Schriftführer und Rainer Nünning als Kassierer. Öffentlichkeitsarbeit und Naturschutz sollte
nun mehr im Fokus stehen.
Eine Jugendgruppe unter der Leitung von Gunter Burbulla wurde gegründet. Es wurden
Fliegenbindekurse durchgeführt, Nistkästen gebaut und an verschiedenen Stellen
aufgehangen.
Um der natürlichen Aufzucht von Bachforellen in unserem Gewässer näherzukommen,
wurden zunächst einmal Brutboxen mit Forelleneiern ins Gewässer eingebracht und später
Forelleneier in einer eigenen Brutaufzuchtanlage hier im Geräteschuppen bis zur
fressfähigen Brut aufgezogen und in die Ruhr eingesetzt.
Im Jahr 1995 wurde der SFV Sauerland als förderungswürdiger Verein bis zum heutigen Tage
anerkannt.
Am 4. Oktober feierte der Verein sei 75 – jähriges Jubiläum im Siedlerheim Bergheim.
Zahlreiche Gäste waren gekommen, eine gelungene Veranstaltung.
Im Jahre 2003, 20 Jahre nach der Einweihung, musste das Hüttendach erneuert werden. Die
gesamte Dachkonstruktion wurde so konzipiert und berechnet, dass eine Verbreiterung im
mittleren Teil der Hütte möglich war. Anstelle von Dachpappe kamen Tonziegel zum Einsatz.
Nach 12 Jahren Vereinsführung durch Elmar Degen wurde Wolfgang Schomberg in der JHV
im Januar 2004 zum Vorsitzenden gewählt. Kaum im Amt sollten für den Ruhrstau
Echthausen weitere Einschränkungen, sprich ganzjähriges Angelverbot in Teilstrecken
festgesetzt werden.
Durch viele Gespräche mit dem Kreis Soest und der Naturschutzbehörde wurde ein zeitlich
befristetes, anstatt eines ganzjährigen Angelverbotes festgesetzt.
Seit 2009 ist der Verein online vertreten. Die Homepage wurde von Hendrik Schmöle
aufgebaut und als Administrator gepflegt und fortlaufend aktualisiert.
Im Dezember 2011 fand ein Weihnachtsbasar auf dem Vereinsgelände statt, der Erlös in
Höhe von 1000 € ging als Spende an die Aktion Lichtblicke.
Ein jährliches Grünkohlessen ist fester Bestandteil im Terminkalender geworden und findet
traditionell jährlich Ende Januar seit 2008 statt.
In den folgenden Jahren wurden verschiedene Maßnahmen an der Hütte und dem
Vereinsgelände vorgenommen.
Nach 8 – jähriger Amtszeit trat Wolfgang Schomberg als Vorsitzender zurück und sein
Stellvertreter Bernd Keller wurde in der JHV 2012 zu seinem Nachfolger gewählt.
Im Januar 2015 konnte zwischen der Fischereigenossenschaft Arnsberg und der IG Neheim
für weitere 12 Jahre ein neuer Pachtvertrag geschlossen werden.
2017 erfolgte der Austritt aus dem LFV Westfalen und Lippe gemäß Beschluss der JHV von
2016. Der Verband hatte die Beiträge zum wiederholten Male angehoben, der Verein sah
keine Nutzen und Unterstützung für die Zukunft.
Jochen Wolff wurde in der JHV 2018 zum neuen Vorsitzenden des SFV Sauerland gewählt
und übt aktuell zum 100 – jährigen Jubiläum diese Tätigkeit aus.
In den Jahren 2007 – 2008 und 2019 – 2020 wurde unser Gewässerabschnitt von der
Bahnhofsbrücke Neheim – Hüsten bis zum Auslauf Kläranlage Neheim renaturiert, unterm
Strich eine gelungene Sache.
Das Vereinsgelände wurde am 14. Juli 2021 vom Hochwasser überflutet. Der Hasbach trat
über das Ufer, die Hütte stand minimal unter Wasser, der Schaden hielt sich in Grenzen.
Entsprechende Hochwasserschutzmaßnahmen wurden bereits im September des
vergangenen Jahres durchgeführt.
Der Verein hat derzeit 117 Mitglieder, davon sind Franz Gehle, Gerd Beck, Herbert
Reffelmann, Elmar Degen und Wolfgang Schomberg Ehrenmitglieder.
Vorstand zum 100-jährigen Jubiläum:
Vorsitzender: Jochen Wolff
Zweiter Vorsitzender: Olaf Kupitz
Geschäftsführer: Andreas Kampmann,
Zweiter Geschäftsführer: Dominik Manoilovi
Kassierer: Gerd Vielhaber
Zweiter Kassierer: Markus Roderfeld,
Gewässerwart: Hendrik Schmöle
Zweiter Gewässerwart: Kevin Da Costa